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Bluetooth-Kopfhörer im Test: Die Meister aller Klassen!

Kabellose Kopfhörer gehören mittlerweile zum gewohnten Bild in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Reisen und in der Stadt. Kein Wunder: Mit tollem Klang und einem hohen Tragekomfort sind vor allem On- und Over-Ear-Modelle sehr beliebt, selbst auf dem heimischen Sofa. Entsprechend ist der Markt vollgestopft mit Anbietern und Produkten, die sich in Sachen Klangqualität und Funktionen häufig stark unterscheiden. Damit Sie nicht die Übersicht verlieren, zeigt COMPUTER BILD im "Bluetooth-Kopfhörer-Test" die Meister ihres Fachs. Auf der Suche nach den besten kabellosen In-Ear-Kopfhörern ? Auch die hat COMPUTER BILD für Sie getestet.

Audiospezialist JBL überrascht mit dem JBL Tour One . Ein hoher Tragekomfort, eine einfache Bedienung sowie der gute Klang bringen ihm die Top-Platzierung ein. Er spielt Musik sehr klar und lebhaft. Die Bässe bilden eine kräftige Basis und die Höhen runden mit ihrer feinen Auflösung das Gesamtbild ab. Die Akkulaufzeit ist mit 34 Stunden und 35 Minuten ordentlich und das Noise-Cancelling dämpft effektiv Umgebungsgeräusche ab. Die größte Überraschung ist der Preis: Zum Testzeitpunkt kostete der Tour One gerade einmal 180 Euro (Stand: Dezember 2021).

Der Sennheiser HD 250BT zeigt, dass ein guter On-Ear-Kopfhörer nicht teuer sein muss. Im Test lieferte er unspektakulären, aber richtig guten Klang. Er gibt Musik schön klar und unverfälscht wieder, nur fehlt es den Bässen etwas an Wumms. Die Akkulaufzeit ist ordentlich, aufgrund seines geringen Gewichts sitzt er leicht auf dem Kopf. Er hat allerdings keinen Klinkenanschluss, funktioniert also ausschließlich per Bluetooth. Für knapp 40 Euro ist die Technik aber fast unschlagbar (Stand: Dezember 2021).

COMPUTER BILD überprüft die Klangverfälschungen von Kopfhörern im Testlabor mit einem Kunstkopf von Brüel & Kjær.

COMPUTER BILD verlässt sich nicht allein auf die erfahrenen Ohren mehrerer Tester: Neben Hörtests führt die Redaktion im Labor zahlreiche Messungen durch, um Kopfhörer objektiv und reproduzierbar zu prüfen. Im Zentrum steht ein Kunstkopf von Brüel & Kjær, dessen Gummiohren innen mit empfindlichen Mikrofonen bestückt sind. So lässt sich mithilfe eines Messgeräts von Audio Precision herausfinden, inwiefern ein Kopfhörer alle Tonhöhen in korrekter Lautstärke wiedergibt, also einen ausgeglichenen Frequenzgang von 20 bis 20.000 Hertz aufweist. Kunstkopf und Messgerät erfassen etwaige Störfrequenzen des Kopfhörers, sogenannte Verzerrungen. Zusammengenommen bezeichnet man sie als Klirrfaktor. Ebenfalls wichtig: Wie laut spielt ein Kopfhörer an durchschnittlichen Smartphones? Werte über 100 Dezibel (dB) gelten als gesundheitsgefährdend und führen zur Abwertung.

Bei der Frequenzgangmessung spielt das Messgerät von Audio Precision dem Kopfhörer Töne von 20 bis 20.000 Hertz zu und misst, was der Kopfhörer ausgibt.

In der schalldichten Testkammer misst man die sogenannte Lautheit – also wie hoch der Geräuschpegel um den Kopfhörer ist: Ein hochempfindliches Mikrofon steht in 1 Meter Entfernung und "hört zu". Der ermittelte Wert ist in Sone angegeben; Lautstärken über 1 Sone stören zum Beispiel Mitreisende in der Bahn. All diese Daten fließen in die Testtabelle ein und ergeben mit dem Hörtest die Testnote.

Der Yamaha YH-L700A sicherte sich im Test von COMPUTER BILD einen Innovations-Award. Grund: die tollen 3D-Funktionen des Kopfhörers für die exakte Ortung von Instrumenten in Kombination mit dem "Headtracking". Der Klang ist dabei quasi im Raum verankert und spielt aus einer festen Richtung – wie Geräusche im echten Leben. Dafür braucht man nicht einmal spezielle 3D-Inhalte, der YH-L700A schafft das bequem auf Knopfdruck. Doch auch ohne dieses Feature klingt der Over-Ear richtig gut, das Design ist zudem schick und elegant – aber auch ein wenig schwer. Der Preis ist ebenfalls ein Brocken: Rund 530 Euro werden fällig (Stand: Dezember 2021).

Die Apple AirPods Max bieten erstklassige Geräuschunterdrückung für fast absolute Stille.

Wie kann ein Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancellation, kurz ANC) den Lärm aus der Umgebung reduzieren? Eigentlich ganz einfach: Die Kopfhörer besitzen Mikrofone, die den Lärm um den Träger herum erfassen. Die Elektronik zeichnet die Schallwellen auf, analysiert sie und gibt gegenläufige Schallwellen über die Ohrmuscheln wieder. Diese so erzeugten Signale treffen dann aufeinander und löschen sich gegenseitig aus. Das Ergebnis: Nutzer hören den Krach der Umwelt signifikant leiser. Zweiter Vorteil: Eine geringere Wiedergabelautstärke genügt, da die Lieder weniger Außenlärm übertönen müssen – das schont die Lauscher. Je nach Anbieter und Kopfhörer ist das Noise-Cancelling unterschiedlich wirksam. Generell reduziert es gleichmäßige und eher tieffrequente Geräusche wie den (Fahr-)Lärm in der Bahn besser als Sprache. Um sich beispielsweise im Straßenverkehr weniger abzuschotten, erlauben immer mehr Modelle eine gezielte Abschwächung der Geräuschunterdrückung. Abschalten lässt sich die Funktion meistens sowieso, alternativ setzen einige Hersteller auf einen Transparenzmodus, der für einige Zeit jeglichen Radau passieren lässt.

Sie sind an Apple interessiert, haben aber keine Lust auf einen In-Ear-Kopfhörer? Kein Problem! Seit einiger Zeit sind die Apple AirPods Max erhältlich, die eigentlich alle Vorteile der Konkurrenz vereinen. Der Klang der Over-Ears ist sehr natürlich und ohne künstliche Effekte und Spielereien, das Noise-Cancelling überragend gut. Dank 3D-Audio kommt der Sound im Verbund mit einem iPhone oder iPad immer aus Bildschirm-Richtung, egal wie Sie den Kopf gerade drehen. Mit 21,5 Stunden Akkulaufzeit kommen die AirPods Max zudem lange hin, viele Funktionen lassen sich bequem am Kopfhörer steuern. Zwar ist das Gewicht etwas hoch, dafür fällt das Design Apple-typisch eher minimalistisch aus. Weniger minimalistisch ist der Preis: die AirPods Max kosten rund 440 Euro (Stand: Dezember 2021).

Über einen Wireless Charger lässt sich der mächtige Akku des Marshall Major IV kabellos laden.

Die Akkulaufzeiten von Bluetooth-Kopfhörern können ganz unterschiedlich sein. Das liegt neben dem verbauten Akku auch an den Funktionen. Ist ANC an Bord, dann geht der Technik häufig schneller die Puste aus. Nach oben ist die Laufzeit quasi unbegrenzt. Die Akkus von JBL Bluetooth-Kopfhörern sind beispielsweise oft sehr ausdauernd. Der Urbanista Los Angeles hat zwar einige Probleme beim Klang, hält dank Solartechnik im Bügel aber ewig. Ein absolutes Highlight ohne Solar-Power ist der On-Ear Marshall Major 4.

Wer nicht ganz so viel Wert auf erstklassigen Klang legt, aber auf eine ewig lange Laufzeit, wird beim Marshall Major 4 fündig: Mit satten 106 Stunden und 52 Minuten Laufzeit im Test von COMPUTER BILD ist der On-Ear-Kopfhörer ein Akku-Monster. Abseits der enormen Spielzeit punktete der Major IV von Marshall mit simpler Bedienung und hohem Tragekomfort. Obendrein lässt er sich kabellos aufladen. Der Preis: knapp 100 Euro (Stand: Dezember 2021).

Bluetooth-Kopfhörer gibt es wie Sand am Meer. Deshalb ist es umso wichtiger, das passende Modell aufzutreiben. Das Angebot ist sehr vielseitig, wie der Test von COMPUTER BILD zeigt: Sie finden etwa preiswerte On-Ear-Technik für knapp 40 Euro in Form der Sennheiser HD 250BT oder den etwas teureren, technisch bockstarken JBL Tour One. Es geht auch ausgefallener, wie Apple AirPods Max mit astreiner Geräuschunterdrückung und Yamaha YH-L700A mit 3D-Klang und Headtracking eindrucksvoll bestätigen.

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March 17,2022

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