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Olympus OM-D E-M1 Mark II: Praxis-Test der Profi-Kamera

Klassischer DSLR-Look, aber im deutlich kleineren Format. Olympus’ Topmodell OM-D E-M1 Mark II ist eine kompakte und leichte Profi-Kamera mit sehr hohem Tempo und hoher Bildqualität.Das Grundrezept für eine Profi-Kamera ist bei Olympus einfach: Das Design zitiert die Erfolgsmodelle der 70er und 80er Jahre, die Technik ist dagegen brandneu und viel kompakter verpackt. Seit 2013 fungierte dieOlympus OM-D E-M1als Topmodell der OM-D-Serie. Jetzt gibt es den Nachfolger zu kaufen, die OM-D E-M1 Mark II. Im Praxis-Test von COMPUTER BILD musste das neue Profi-Modell zeigen, was es kann.Ein paar Pixel mehrOlympus hat der E-M1 Mark II einen komplett neuen Sensor spendiert: Er hat 20 Megapixel wie beim SchwestermodellOlympus PEN-F– kein großer Unterschied bei der Auflösung zum Vorgänger mit 16-Megapixel-Sensor. Im Praxis-Test lieferte der Sensor eine hohe Bildqualität. Bei niedrigen ISO-Werten wie der Standardeinstellung ISO 200 muss die OM-D E-M1 Mark II den Vergleich mit Kameras mit größeren Sensoren wie derNikon D500nicht scheuen: Die Aufnahmen im Praxis-Test mit dem Olympus M.Zuiko Digital ED 12-40mm 1:2,8 PRO und dem Olympus M.Zuiko Digital ED 40-150mm 1:2,8 PRO waren sehr detailreich und knackscharf. Die ISO-Skala der Olympus reicht bis ISO 25.600, das muss der Fotograf aber selbst einstellen, die ISO-Auto schaltet schon bei ISO 3.200 ab. Eine gute Wahl, denn bis zu diesem Wert sahen die Aufnahmen im Praxis-Test sehr ansehnlich aus. Da hat sich die OM-D E-M1 Mark II klar gegenüber dem Vorgänger verbessert. Bildrauschen gab es erst bei extremen ISO-Werten zu sehen, bei hohen ISO-Werten litten eher Bildschärfe und Detailgenauigkeit. Da erreicht die Olympus dann nicht mehr ganz die Bildqualität einerNikon D500. Wer häufig mit sehr hohen ISO-Werten wie ISO 6.400 fotografieren will, greift besser zu einer Vollformatkamera wie derCanon EOS 5D Mark IV.Beispielbilder der Olympus OM-D E-M1 Mark II20 BilderZur BildergalerieVerbesserter AutofokusWie bei Systemkameras üblich sitzt der Autofokus auf dem Bildsensor, da wundert es kaum, dass der neue Sensor auch ein neues Autofokussystem mitbringt. Anders als beim SchwestermodellOlympus PEN-Fkommen bei der E-M1 Mark II zwei Messtechniken zum Einsatz. Neben der bei Systemkameras üblichen Kontrastmessung hat die E-M1 Mark II zusätzlich 121 Messfelder, die mit der schnelleren Phase-Change-Technik arbeiten. Im Praxis-Test konnte der Autofokus überzeugen. Er stellt schnell und genau scharf. Nur der Wechsel zwischen den verschiedenen Messmodi und die Auswahl des Autofokus-Messfelds ist etwas umständlicher als bei Profi-Modellen wie derCanon EOS-1D X Mark IIoder derNikon D5üblich. Der Autofokus ist sehr lichtempfindlich, selbst bei wenig Licht fokussierte die Kamera zuverlässig. Da sind nur wenige DSLR-Konkurrenten besser. Bei der Schärfenachführung bei Serienbildern hat die E-M1 Mark II die Profi-DSLR-Konkurrenz aber noch nicht ganz erreicht. Bei Serien mit hohem Tempo waren im Praxis-Test ab und zu auch einzelne unscharfe Bilder dabei.Fotowettbewerb: Das Goldene Foto 2018Jetzt die schönsten Bilder ansehen!Extremes TempoSchon dieOlympus OM-D E-M1überzeugte im Test mit sehr hohem Tempo, doch die E-M1 Mark II legt noch eine Schippe drauf. Mit dem mechanischen Verschluss schafft sie bis zu 15 Bilder pro Sekunde. Damit sortiert sich die kleine Olympus genau zwischen den beiden dicken Profi-GeschossenCanon EOS-1D X Mark II(bis zu 16 Bilder pro Sekunde) undNikon D5(bis zu 14 Bilder pro Sekunde) ein. Noch schneller geht es mit elektronischem Verschluss: Hier sind 18 Bilder pro Sekunde drin, bei eingeschaltetem Autofokus. Etwas gewöhnungsbedürftig: Dabei arbeitet die Kamera lautlos. Da macht man schnell ein paar Dutzend Aufnahmen mehr als geplant, weil man den Auslöser versehentlich zu lange durchdrücktDas Menü der Olympus OM-D E-M1 Mark II hat eine gründliche Renovierung erfahren: Die einzelnen Einstellungen sind besser durchstrukturiert und so schneller an die eigenen Vorstellungen angepasst.Vor dem Auslösen fotografierenOhne Schärfen- und Belichtungsanpassung sind bei Serienaufnahmen sogar 60 Bilder pro Sekunde möglich – bei voller Auflösung. Das klappt sogar, wenn der Fotograf im speicherfressenden RAW-Format fotografiert. Allerdings sollte dann eine sehr schnelle Speicherkarte in der Kamera stecken, denn die Kamera erzeugt dabei bis zu 1,7 Gigabyte pro Sekunde. Am besten ein UHS-II-Modell, die solche Datenmengen in sehr kurzer Zeit wegspeichern können. Bei langsameren Karten muss man sonst sehr lange warten, bis der Zwischenspeicher der Kamera geleert ist, und kann erst danach wieder mit vollem Tempo fotografieren. Im sogenannten Pro-Capture-Modus nimmt die Kamera schon bis zu 14 Bilder auf, bevor der Fotograf den Auslöser drückt, ähnlich wie beim 4K-Modus von Panasonic, den beispielsweise diePanasonic Lumix G81besitzt. Damit lässt sich etwa genau der Moment abpassen, bei dem ein Pfeil sein Ziel trifft (siehe Bildergalerie). Ein Vorteil gegenüber der DSLR-Konkurrenz – die braucht für solche Aufnahmen meist Spezialzubehör, zum Beispiel eine Lichtschranke zum Auslösen der Kamera.Der Bildstabilisator Olympus OM-D E-M1 Mark II überzeugt bei Videoaufnahmen – selbst aus voller Fahrt gelingen ruhige Aufnahmen.Olympus OM-D E-M1 Mark II Bildstabilisator im CheckWeniger WacklerWie der Vorgänger hat die E-M1 Mark II einen eingebauten Bildstabilisator, der aber deutlich effektiver arbeiten und bis zu 5,5 Blenden ausgleichen soll (entspricht einer rund 45-mal längeren Belichtungszeit). Rekordverdächtig! Das ließ sich zwar noch nicht nachmessen, die Aufnahmen im Praxis-Test zeigten aber keine Verwackler. Noch eine Schippe drauf legt die Olympus, wenn man sie mit dem neuen Zoom M.Zuiko Digital ED 12-100 mm 1:4 IS PRO kombiniert, das zusätzlich noch einen optischen Stabilisator im Objektiv hat. Diese Kombi soll bis zu 6,5 Blenden ausgleichen – das entspricht einer gut 90-mal längeren Belichtungszeit. Für Fotografen gibt es eher selten Motive, wo man das voll ausnutzen kann. Filmer profitieren dagegen recht deutlich: Selbst heftiges Gewackel beim Filmen von einem auf einem holprigen Feldweg fahrenden Auto führte kaum zu störenden Wacklern in den Aufnahmen – wie das obige Beispielvideo zeigt.Typisch Profi-Kamera: ausgeprägter Handgriff, viele Einstellräder und -tasten. Neu auf dem Programmwahlrad: drei Benutzermodi (C1, C2, C3).Endlich 4KBeim Filmen hinkte Olympus der Konkurrenz lange hinterher. Diese Zeiten sind vorbei – die E-M1 Mark II nimmt Videos in 4K auf, wahlweise in Cinema 4K (4096x2160 Pixel mit 24 Bildern pro Sekunde) oder in Ultra HD (3840x2160 Pixel mit maximal 30 Bildern pro Sekunde). Und wer will, kann die Videos mit sehr hoher Datenrate aufnehmen, bis zu 237 Mbps sind möglich. Schon mit 100 Mbps sehen die 4K-Videos der E-M1 Mark II richtig gut aus. Allerdings sollte beim Filmen in 4K wie bei Serienbildaufnahmen eine schnelle Speicherkarte in der Kamera stecken. Hier reicht aber auch ein schnelles UHS-I-Modell, das dann in den zweiten Speicherkarten-Steckplatz kommt und den ersten Steckplatz für Serienbildaufnahmen frei hält.Jetzt persönliche Fotogeschenke sichern!Fotos, Poster, Leinwände, Geschenke druckt PixelNet.Überarbeitete BedienungWer vorher mit einer Kamera eines anderen Herstellers fotografiert hat, muss sich bei E-M1 Mark II etwas umstellen – so lassen sich beispielsweise die beiden Einstellräder für Daumen und Zeigefinger zwischen zwei Modi umschalten. So kann der Fotograf etwa Zeitautomatik Blende, ISO-Wert, Weißabgleich und Belichtungskorrektur blitzschnell ändern. Man muss nur etwas aufpassen, dass man nicht aus Versehen den falschen Wert verändert, weil man den Schalter für die Einstellräder umgestellt hat. Das Kamera-Menü hat Olympus gründlich renoviert. Noch nicht perfekt, aber trotz mehr Einstellmöglichkeiten deutlich übersichtlicher als beim Vorgänger.Zusammen mit der Kamera kommen noch drei neue Objektive heraus: ein günstiges Makro-Objektiv (links), ein lichtstarkes Normalobjektiv (Mitte) und ein Reise-Zoom für Profis (rechts) mit eingebautem Bildstabilisator.Hält lange durchÄußerlich hat sich die E-M1 Mark II kaum verändert, doch im Inneren hat Olympus tüchtig aufgeräumt und Platz für einen deutlich größeren und stärkeren Akku (BLH-1) geschaffen: Der füllt einen Großteil der rechten Kamerahälfte und hat rund ein Drittel mehr Power als beim Vorgänger. Im Praxis-Test reichte eine Akku-Ladung für gut 1.000 Fotos, die meisten davon im Serienbildmodus. Wer vor allem Einzelbilder schießt, dürfte diesen Wert nicht ganz erreichen.Foto-Fachwörter einfach erklärtAuflösungDie Auflösung geben die Kamerahersteller meist in Millionen Bildpunkten (Megapixel) an. Je höher sie ist, desto mehr Bildinformationen erfasst der Bildsensor. Neben der Megapixel-Anzahl spielen für die Bildqualität aber auch die Kameraeinstellungen und das verwendete Objektiv eine Rolle. Daher misst COMPUTER BILD bei Tests die Detailgenauigkeit und den Schärfeeindruck in Linienpaaren pro Bildhöhe (LP/BH). Dieser Wert lässt einen genaueren Rückschluss zu, als die reine Megapixel-Angabe.BelichtungszeitDie Belichtungszeit ist die Zeitspanne, in der Licht für die Aufnahme auf den Bildsensor fällt. Sie ist meist mechanisch über einen Verschluss steuerbar, lässt sich aber auch elektronisch einstellen. Dadurch arbeitet die Kamera leiser, der Fotograf ist jedoch oft bei der Wahl der Belichtungszeit eingeschränkt. Je kürzer die Belichtungszeit, desto weniger Licht fällt auf den Bildsensor – und Bewegungen des Motivs frieren möglicherweise ein.BlendeDie meisten Objektive haben eine Blende eingebaut. Wenn sie schließt, fällt weniger Licht durchs Objektiv. Gleichzeitig erhöht sich die Schärfentiefe – das ist der Bereich des Bilds, der scharf abgebildet ist. Sehr starkes Abblenden führt bei Digitalkameras oft zur sogenannten Beugungsunschärfe. Dabei wird das Licht am Rand der Blendenöffnung gebeugt und die Bildschärfe verringert sich im gesamten Bild.BrennweiteDie Brennweite gibt den Abstand zwischen dem Brennpunkt, in dem sich die Lichtstrahlen vereinen, und dem Bildsensor an. Je kürzer die Brennweite, desto größer ist der Blickwinkel des Objektivs – und desto mehr kommt auf die Aufnahme. Je länger die Brennweite, desto stärker verengt sich der Blickwinkel. Brennweiten lassen sich nur bei gleicher Sensorgröße direkt vergleichen, daher rechnet man sie meist ins Kleinbild-Format um.LichtstärkeDie Lichtstärke eines Objektivs beschreibt das Verhältnis zwischen der maximalen Blendenöffnung und der Brennweite. Man gibt sie als Kehrwert an (beispielsweise 1/2,8 oder auch F2,8). Je niedriger der Wert, desto größer ist die Öffnung – und desto mehr Licht fällt auf den Sensor. Lichtstarke Objektive sind bei wenig Umgebungslicht ein Vorteil und sorgen durch eine niedrigere ISO-Einstellung oder kürzere Verschlusszeit für bessere Aufnahmen.BildstabilisatorDer Bildstabilisator gleicht die Bewegungen des Fotografen aus und verhindert so, dass leichte Verwackler zu unscharfen Aufnahmen führen. Es gibt drei Arten von Bildstabilisatoren: Am besten funktionieren meist bewegliche Linsen im Objektiv. Nicht ganz so effektiv – dafür unabhängig vom Objektiv – sind Bildstabilisatoren, die den Bildsensor bewegen. Hauptsächlich bei Videoaufnahmen kommen digitale Bildstabilisatoren zum Einsatz, die die Bildpunkte auf dem Sensor verschieben.ZoomBei einem Zoom-Objektiv lässt sich die Brennweite verändern. So passt der Fotograf den Bildausschnitt an, ohne seinen Standort zu verlassen – beispielsweise, um ein weiter entferntes Motiv heranzuholen. So ersetzt ein Zoom mehrere Objektive mit fester Brennweite. Nachteil eines Zoom-Objektivs: Sie sind meist größer und schwerer als ein Objektiv mit fester Brennweite und haben oft eine geringer Lichtstärke.SensorgrößeDie Sensorgröße hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bauweise der Kamera. Mit kleineren Sensoren lassen sich besonders kompakte Kameras bauen. Größere Sensoren sammeln aber mehr Licht ein und sind dadurch lichtempfindlicher. Das führt meist zu einer höheren Bildqualität. Gängige Sensorgrößen sind 1/2,3 Zoll (circa 4,6x6,2 Millimeter), 1 Zoll (8,8x13,2 Millimeter), APS-C (circa 15x22,5 Millimeter) und Kleinbild (circa 24x36 Millimeter), auch Vollformat genannt.ISODie ISO-Zahl gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors an. Je höher die Zahl, desto lichtempfindlicher ist dessen Einstellung. Die meisten Sensoren haben als Standardwert ISO 100. Bei höheren Werten verstärkt sich das Signal des Sensors. Dadurch ist das Bild heller. Allerdings führt die Signalverstärkung bei sehr hoher ISO-Einstellung auch zu mehr Bildfehlern wie Rauschen, Farbverfälschungen und Unschärfe.WeißabgleichDie meisten Digitalkameras passen die Farbwiedergabe automatisch an die Beleuchtungssituation an. Über diesen Weißabgleich sollen die Farben ohne Farbverfälschungen wiedergegeben werden. Das kommt der Wahrnehmung des Auges am nächsten. Ohne Weißabgleich würden beispielsweise Bilder am Strand schnell zu blau, Aufnahmen in Innenräumen je nach Art der Lampen zu rot oder zu grün dargestellt. Bei teureren Kameras lässt sich der Weißabgleich auch von Hand einstellen, falls die Automatik nicht zum gewünschten Ergebnis führt.Optischer SucherSucherkameras und Spiegelreflexkameras (DSLR) haben einen optischen Sucher. Bei einer DSLR guckt der Fotograf direkt durchs Objektiv, bei einer Sucherkamera durch eine separate Optik. Vorteil eines optischen Suchers: Das Bild ist besonders detailreich und wird in vollem Kontrastumfang dargestellt. Zudem gibt es keine Verzögerung bei der Darstellung. Nachteil: Die Auswirkungen von Kamera-Einstellungen wie Belichtung oder Weißabgleich kann er – anders als ein elektronischer Sucher – nicht darstellen.Elektronischer SucherBei teureren Kompaktkameras und Systemkameras ist oft zusätzlich zum Bildschirm ein elektronischer Sucher verbaut oder als Zubehör erhältlich. Dieser arbeitet ähnlich wie der Bildschirm, hat aber häufig eine höhere Auflösung und zeigt daher ein detailreicheres Bild. Für die Darstellung wird der Bildsensor ausgelesen. Das verzögert die Darstellung im Vergleich mit einem optischen Sucher. Bei neueren Modellen ist der Unterschied nur noch selten wahrzunehmen, etwa beim Einschalten der Kamera.WLAN/NFCViele neue Digitalkameras sind mit WLAN ausgerüstet. Die Kamerahersteller bieten dafür Apps fürs Smartphone oder Tablet an, mit denen sich die Kameras fernsteuern und Bilder übertragen lassen. Bei einigen Herstellern ist auch eine Fernsteuerung über PC oder Notebook möglich. Ein NFC-Chip in der Kamera erleichtert die Verbindungsaufnahme zwischen Kamera und Smartphone – oft reicht ein einfaches Aneinanderhalten der Geräte.GPS/GlonassViele Digitalkameras haben einen eingebauten GPS-Satellitenempfänger. Über die GPS-Signale bestimmt die Kamera den Aufnahmeort und speichert ihn in den Bilddateien. Einige Kameramodelle empfangen neben GPS auch Signale der russischen Glonass-Satelliten. Durch den doppelten Empfang ist eine etwas genauere Standortbestimmung möglich.Die Teilnahme an der Reise zur Vorstellung der Olympus OM-D E-M1 Mark II wurde durch Olympus unterstützt. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unterwww.axelspringer.de/unabhaengigkeit.

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September 17,2022

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