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Smartwatches: Die Gefahr am Handgelenk

Apple Watch mit eSIM: Kompatible Tarife und unterstützte Anbieter

So telefonierst Du mit der Apple-Smartwatch

Die Apple Watch ist eine beliebte Uhr, mit der man auch ohne iPhone telefonieren kann – vorausgesetzt, Du hast den richtigen Vertrag. Nicht jeder Tarif mit eSIM lässt sich mit dem Wearable verwenden. Wir nennen kompatible Anbieter.

Diese Anbieter unterstützten die Apple Watch

Während es bei LTE-fähigen Smartwatches der meisten Hersteller egal ist, woher ein eSIM-Profil stammt, hatte Apple zunächst eine eingeschränkte Partnerauswahl. Mittlerweile kannst Du aber nicht mehr nur bei der Telekom, Vodafone, o2 und Truphone, sondern auch bei Marken der 1&1 Drillisch AG eine passende Multi-SIM erhalten. Dazu zählen beispielsweise 1&1 selbst, winSIM und sim.de.

Übersicht der kompatiblen 1&1-Drillisch-Provider

Wir haben uns beim Provider freenet (ehemals mobilcom-debitel), über die Sachlage informiert. Zwar ist die Firma kein offizieller Partner der Apple Watch, dennoch scheint eine Kompatibilität bei bestimmten Tarifen gegeben zu sein. Von der freenet AG wurde uns in mehreren E-Mails mitgeteilt, dass die Apple Watch mit den Magenta-Mobile-Tarifen funktionieren müssten. Auf der Webseite wird dies ebenfalls beteuert. freenet erklärt zudem, wie man eine eSIM bestellt.

Aus "mobilcom-debitel" wurde "freenet" Der Anbieter mobilcom-debitel wurde in "freenet" umbenannt. Alle Verträge und Tarife bleiben jedoch bestehen.

Diese Anbieter unterstützten die Apple Watch nicht

Stammt ein Tarif nicht direkt von den Netzbetreibern, Truphone, 1&1 Drillisch oder freenet, wird dieser unter Umständen nicht mit dem Zeitmesser funktionieren. Das eSIM-Profil lässt sich in diesem Fall nicht auf die Apple Watch laden. Inkompatibel sind auch größere Marken wie congstar und klarmobil.de.

Wir informieren in unseren Tarifdeals stets über die Herkunft eines Vertrags. Solltest Du Dir bei einer Offerte dennoch nicht sicher sein, ob sie zu Drillisch gehört, hilft es, auf der entsprechenden Webseite ins Impressum zu schauen. Wenn dort „Drillisch Online GmbH“ steht, dann sieht es gut für die Apple Watch aus.

Hintergrundinformationen zur eSIM

Wir haben in diesem Bericht öfters den Begriff „eSIM“ verwendet. Falls Dir diese Bezeichnung nichts sagt, erläutern wir diese kurz. Es handelt sich um eine eingebettete SIM-Karte (Englisch embedded sim-card). Hierbei kommt ein fest verlöteter Chip in einem Smartphone oder auch einer Smartwatch wie der Apple Watch zum Einsatz. Dieser Chip speichert eSIM-Profile, welche die Informationen des Vertrags beinhalten.

Details zur eSIM

Hintergrundinformationen zur Apple Watch

Du hast noch gar keine Apple Watch, aber interessierst Dich für dieses Zubehör? Seit 2015 bringt Apple jedes Jahr mehrere Smartwatches in unterschiedlichen Preisklassen heraus. Die günstigeren Modelle nennen sich Apple Watch SE, die Standardmodelle Apple Watch. Wenn Du mit der Uhr unabhängig vom iPhone telefonieren möchtest, brauchst Du eine LTE-Variante.

Weitere Details zur Apple Watch

Apple Watch im Test: Eine wunderschöne Uhr mit Defiziten

Mit der Apple Watch hat sich der iPhone-Macher an eine für das Unternehmen komplett neue Produktkategorie gewagt, die erste neue Produktlinie von Apple seit dem iPad und seitdem Tim Cook das Ruder in Cupertino übernommen hat. Die Apple Watch ist in einer Art und Weise ein am Handgelenk getragener Super-iPod, ein auf das iPhone angewiesener ständiger Begleiter und ein Fitnessgerät.

Mit der Apple Watch steigt das Unternehmen später in den Markt der Smartwatches ein als viele andere Hersteller und sieht sich zahlreichen Konkurrenten gegenüber, die bereits ambitionierte Wearables herausgebracht haben. Bisher hatten allerdings sehr wenige wirklich große Erfolge mit ihren Produkten. Die meisten Nutzer sind sich aktuell noch nicht sicher, ob und für was sie eine Smartwatch wirklich brauchen. Ob die Apple Watch dort erfolgreich ist, wo andere bisher scheiterten, das verrät nachfolgender Testbericht unserer US-Kollegen von die die Uhr bereits eine Woche lang ausprobieren konnten. Getestet wurde die Edelstahlversion Apple Watch mit einem Gliederarmband aus Metall, die in etwa 1100 Euro kostet. Außerdem standen ein weißes und ein blaues Sportarmband zum Wechsel zur Verfügung.

Preis & Verfügbarkeit

Die Apple Watch gibt es in zwei Größen für Frauen und Männer (38 und 42 Millimeter) und in drei grundlegenden Kollektionen: Apple Watch Sport, Apple Watch und Apple Watch Edition. Außerdem bietet Apple zahlreiche Armbänder als Zubehör an. Das Einstiegsmodell Watch Sport kostet je nach Größe 399 respektive 449 Euro. Das Modell Watch liegt preislich zwischen 649 und 1249 Euro. Die Luxus-Variante Watch Edition beginnt bei 11.000 Euro. Das teuerste Modell dieser Reihe kostet 18.000 Euro. Vorbestellen lässt sich die Apple Watch ab dem 10. April um 9 Uhr 01. Ab Freitag, dem 24. April 2015, wird die Smartwatch aus Cupertino dann in Deutschland und einigen weiteren Ländern verfügbar sein. Außer in den Apple Stores gibt es die Uhr auch noch in verschiedenen Boutiquen zu kaufen. Apple nennt für Deutschland “The Corner” in Berlin als einen weiteren Verkaufsort. Anprobieren und anschauen lässt sich die Uhr bereits ab morgen. Nach Vereinbarung sollen alle Modelle in Apples Retail-Stores zum Ausprobieren bereitliegen. Einen Termin sollten Interessierte am besten über Apples Webseite ausmachen.

Grundlegendes zur Funktionsweise der Apple Watch

Smartwatches werden eines Tages Smartphones möglicherweise komplett ablösen oder eine nahtlose Erweiterung für diese, das eigene Zuhause oder eine beliebige Anzahl von verbundenen Geräten sein. Im Moment sind die Uhren aber eher als Smartphone-Zubehör anzusehen. Und das ist auch bei der Apple Watch der Fall. Apples smarte Uhr erspart es dem Träger, ständig das Smartphone aus der Hosen- oder Jackentasche zu ziehen, um nachzuschauen, wer geschrieben hat oder andere Informationen abzurufen. Sie ist im Grunde ein zweiter kleinerer Bildschirm für das Apple-Smartphone.

In einigen Fällen haben wir die Apple Watch anstatt des Smartphones verwendet, in anderen Situationen jedoch wieder zum iPhone gegriffen. Um sicher sagen zu können, ob die Apple Watch das bisherige Verhalten geändert hat, ist es noch etwas zu früh, aber es könnte durchaus sein.

„Ich habe die Apple Watch eine Woche lang genutzt. Ich habe sie jeden Tag an meinem Handgelenk getragen und alles ausprobiert, was ich mir vorstellen konnte. Ich habe meine Spaziergänge aufgezeichnet, meinen Puls gemessen, mein Mittagessen bezahlt, Musik gehört, während ich ohne iPhone durch Parks lief, mit meiner Familie gechattet, meine E-Mails gecheckt, nach Uber-Fahrern gesucht, News gelesen, auf langen Autofahrten navigiert, meine Apple-TV-Box ferngesteuert und ein Baseballspiel verfolgt, während ich eigentlich auf mein zweijähriges Kind aufpassen sollte“, schreibt unser Kollege Scott Stein. „Die Uhr ist wunderschön und vielversprechend – das anspruchsvollste Wearable, das existiert. Aber trotz des Versuchs, schon alles in der ersten Generation richtig zu machen, lässt die Apple Watch noch viel zu wünschen übrig“, fährt Stein weiter fort. Eine kurze Akkulaufzeit sowie ein höherer Preis sind im Vergleich zu anderen Uhren die größten Kritikpunkte.“

Ähnlich wie die meisten anderen Smartwatches ist die Apple Watch kein eigenständiges Gerät, sondern auf das Smartphone angewiesen. Bei Uhren mit Android Wear, der Pebble Watch und zu einem gewissen Grad auch Samsungs Gear S ist dies ganz genauso der Fall. Bei Apples smarter Uhr müssen Anwender aber mindestens über ein iPhone 5 verfügen, um sie nutzen zu können. Ein paar Anwendungen der Apple Watch funktionieren zwar auch ohne iPhone, in erster Linie funktioniert die Uhr aber als Erweiterung beziehungsweise als zweiter Bildschirm.

Die Kernfunktionen der Apple Watch sind Kommunikation, Fitness, Informationen und Zeit. Allerdings hat sich Apple bemüht, viele weitere Funktionen und Anwendungen zu integrieren. Das erinnert etwas an Samsungs Ökosystem für die Gear, wirkt aber besser realisiert.

Die Apple Watch empfängt Nachrichten von Freunden, versendet sie und lässt den Nutzer Texte auch diktieren. Sie dient als Freisprecheinrichtung beim Telefonieren, um den Liebsten mit einem animierten Emoji eine Freude zu machen, einen Liebesgruß oder den eigenen Herzschlag als eine Art Umarmung aus der Ferne zu schicken. Die Apple Watch erfasst die zurückgelegten Schritte, zeichnet Läufe des Trägers auf und protokolliert den Puls. Mit Apples Smartwatch kann man natürlich auch Musik über Bluetooth-Kopfhörer anhören. Songs lassen sich im Grunde wie mit einem iPod abspielen. Außerdem hält die Apple Watch Benachrichtigungen und verschiedene Anwendungen wie ein kleines iPhone bereit und kann auch zum Zahlen via Apple Pay genutzt werden, wenn der Bezahldienst später auch in Europa zur Verfügung steht. Darüber hinaus hat sie ein völlig neues druckempfindliches Display, das die Welt bisher noch nicht gesehen hat.

Und ja, die Zeit zeigt sie natürlich auch an. Aber noch einmal: Die Uhr muss für die meisten Funktionen mit einem iPhone verbunden sein, das sich in Bluetooth-Reichweite (rund 30 Meter) befindet. Um die Reichweite zu erhöhen, können sich Anwender zu Hause beziehungsweise im Büro alternativ aber auch mit der Uhr ins WLAN einwählen.

Design

Apples Absicht ist es, seine Uhr nicht nur als Smartwatch, sondern viel mehr als edles Schmuckstück zu positionieren. Dies mag vielleicht etwas ambitioniert sein, in Bezug auf die Handwerkskunst gibt es aktuell allerdings kein eleganteres Wearable auf dem Markt. Sieht man die Apple Watch nur aus der Ferne, mag sie mit ihrem schlichten und rechteckigen Design im Vergleich zu den Android-Wear-Uhren mit runden Displays unauffälliger wirken. Man könnte denken, es handelt sich um einen überarbeiteten iPod Nano. Aus der Nähe sticht jedoch die nahtlose und exzellente Verarbeitung der Uhr ins Auge.

Die Apple Watch fühlt sich im Vergleich zu Apples sonst superdünnen Geräten ein bisschen klobig an, sieht am Handgelenk aber nicht zu groß aus. Die größere 42-Millimeter-Version der Apple Watch entspricht in der Länge, Breite und Bauhöhe in etwa der Pebble Steel, die sich zu den kompakteren Smartwatches zählt. Die 38-Millimeter-Modelle sind sogar noch kleiner. Der Umfang des Metallarmbands liegt bei der größeren Version zwischen 140 und 205, bei der kleineren zwischen 135 und 195 Millimetern. Von Armband zu Armband sind die Maße allerdings unterschiedlich. Beim Tragen hat sich die 42-Millimeter-Variante großartig und in keinster Weise unangenehm angefühlt.

Die Meinungen über die rechteckige und gebogene Form der Apple Watch gehen aber sicherlich auseinander: Die einen werden das Design großartig finden, andere die Uhr für eine Art iPod aus dem Weltraumzeitalter halten. Anderen wird es wiederum nicht gefallen, dass die Apple Watch nicht rund oder noch dünner ist. Einigen wird möglichweise auch das gebogene Glas bedenken bereiten, das den Eindruck macht, Kratzer wie ein Magnet anzuziehen. Bei der Edelstahl-Version kommt allerdings Saphirglas zum Einsatz, das äußerst resistent gegen Kratzer ist, und sich im Testzeitraum auch noch nicht abgewetzt hat. Bei der Sport-Variante mit Aluminium-Gehäuse könnte dies allerdings trotz gehärtetem Ion-X-Glas anders aussehen.

Die digitale Krone, Apples spezielles Bedienelement, sitzt an der Seite des Gehäuses und sieht genauso aus wie die Krone herkömmlicher Armbanduhren, die bei älteren Modellen zum Aufziehen dienen. In diesem Fall ist die Krone aber ein winziges Scrollrad. Nutzer können es klicken oder drehen. Das Rad lässt sich auch schön und reibungslos bewegen. Eine zweite Taste direkt unter der Krone holt favorisierte Kontakte auf den Schirm oder löst mit einem Doppelklick Apple Pay aus.

Navigiert wird zum Großteil durch Wischen und Tippen auf das Display. Die Krone kann in einigen Anwendungen zum Navigieren oder als Ersatz für eine Pinch-to-Zoom-Geste verwendet werden. Anfangs hatten wir allerdings ganz vergessen, die verschiedenen Funktionen der Krone zu verwenden, und sie nur genutzt, um zurück zum App-Menü zu gelangen. Im Laufe der Zeit gewöhnten wir uns zwar daran, nutzten aber dennoch eher den Finger zum Swipen.

Hardwareausstattung

Alle Modelle der Apple Watch sind mit dem neuen S1-Prozessor von Apple, seiner Taptic-Engine sowie einem druckempfindlichen und sehr hellen OLED-Display ausgestattet, das je nach Größe (38 oder 42 Millimeter) unterschiedlich dimensioniert ist. Die Uhr verfügt über einen integrierten Beschleunigungsmesser, ein Gyrometer und einen Pulsmesser, kommt aber ohne ein eigenes GPS-Modul. Zur Koppelung mit dem iPhone dient Bluetooth 4.0. Außerdem ist auch WLAN 802.11b/g/n (nur 2,4-GHz-Band) mit an Bord, um sich mit dem Smartphone oder dem Heimnetzwerk zu verbinden. Im Gegensatz zu Android-Wear-Uhren gibt es neben einem Mikrofon auch einen eingebauten Lautsprecher. Einen Kopfhöreranschluss gibt es wie üblich nicht.

Die verschachtelten Welten der Benutzeroberfläche

Beim alten iPod Nano konnten Anwender ähnlich wie auf einem iPhone alle Apps in einer Gitteransicht per Fingerwisch durchwechseln. Samsung setzt bei seinen Gear-Smartwatches auf ein ähnliches Prinzip. Auf Uhren mit Googles Android Wear werden Anwendungen grundlegend als Karten dargestellt und die Apps in einem scrollbaren Menü versteckt.

Bei der Apple Watch gibt es zentrale Ziffernblätter, aber auch zwei verschiedenartige Anwendungen. Die sogenannten „Glances“ könnte man mit den erscheinenden Google-Now-Karten oder den Widgets in der Heute-Ansicht der Mitteilungszentrale von iOS 8 vergleichen. Daneben gibt es vollwertige Apps. Ein Fingerwisch nach oben ruft die Glances ab, ein Fingerwisch nach unten holt Benachrichtigungen von verschiedenen Quellen wie Twitter oder Facebook auf den Schirm. Ein Klick auf die Krone führt zum Homescreen mit all den leuchtenden, runden und kreisförmig angeordneten App-Symbolen, den man aus dem TV-Werbespot kennt und auch schon auf zahlreichen Bannern gesehen hat.

Zifferblätter

Apple hat viel Zeit dafür aufgewendet, die Auswahl an Zifferblättern für die Apple Watch möglichst groß zu gestalten. Und der Aufwand hat sich gelohnt, denn es ist ein ganz schöner Haufen. Der alte iPod Nano hatte zwar auch einige lustige Zifferblätter, die der Apple Watch sind aber viel cleverer und auch nützlich. Ein Chronometer wird beispielsweise zu einer anpassbaren Stoppuhr, ein anderes Zifferblatt zeigt die Uhrzeit des Sonnenunter- sowie Sonnenaufgangs und auch je nach Jahreszeit den Zyklus der Sonne an. Ein weiteres beeindruckendes Zifferblatt stellt die Erde und den Mond dar, um Tag und Nacht sowie die Mondzyklen zu symbolisieren. Die Apple Watch zeigt auch alle Planeten in ihrer aktuellen Ausrichtung an und verändert ihre Position je nach dem per Krone eingestellten Datum. Daneben gibt es auch spaßige Zifferblätter wie eines mit Disney’s Mickey Mouse.

Die Zifferblätter sind zu einem gewissen Grad anpassbar: Nutzer können das Aussehen der Ziffern ändern, die Farben anpassen oder viele zusätzliche Informationen wie die Akkulaufzeit, Fitness-Daten oder Kalendertermine hinzufügen. Mit einem Fingertipp öffnet sich dann die entsprechende Anwendung. Zifferblätter von Drittanbietern oder Erweiterungen für die bestehenden sind aktuell noch nicht zugelassen. Möglicherweise wird dies Apple künftig aber noch möglich machen. Im Moment sind die Möglichkeiten damit aber noch etwas begrenzt. Merkwürdig ist es auch, dass viele der Zifferblätter ein rundes Design haben, wo die Apple Watch selbst doch rechteckig ist. Wir würden mehr Zifferblätter im digitalen Stil bevorzugen, wie sie die Pebble Steel bietet.

Glances & Benachrichtigungen: Wie man Informationen erhält

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Informationsschnipsel auf der Apple Watch abzurufen. Benachrichtigungen erscheinen wie bei den meisten Smartwatches automatisch auf dem Bildschirm. Per Fingerwisch nach unten kann man alle Benachrichtigungen abrufen und einzelne löschen. Daneben gibt es wie erwähnt die sogenannten Glances, bei denen es sich im Grunde um kleine, permanente Informationshäppchen handelt, die wie die Widgets von iOS 8 und Mac OS X Yosemite funktionieren. Mit einem Fingerwisch nach oben kann man durch die kleinen, interaktiven Kacheln scrollen. Die meisten Anwendungen zeigen Informationen oder auch Funktionen als Glances an, aber nicht alle. Abrufbar sind beispielsweise die Akkulaufzeit, das Wetter, Bedienelemente für den Musikplayer, der Flugzeugmodus oder die Schlagzeilen aktueller Nachrichten.

Wenn Informationen eintrudeln, macht die Apple Watch dank seiner Taptic Engine und dem Lautsprecher durch Anklopfen, einzelne oder mehrere Vibrationen sowie durch Sounds auf sich aufmerksam. Im Gegensatz zu Smartphones oder anderen Wearables ist das haptische Feedback der Uhr aus Cupertino vielfältiger und besser zu unterscheiden. Die Benachrichtigungen fühlen sich dank der Taptic Engine von Apple zwar unterschiedlich an, das gefühlte Feedback und die Klänge mit den richtigen Informationen in Verbindung zu setzen, ist dann allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Manchmal war die Rückmeldung auch etwas zu subtil und man war sich nicht sicher, ob man tatsächlich etwas spürte oder sich dies nur eingebildet hat. In den Einstellungen ließ sich die Stärke der Benachrichtigungen jedoch einstellen und erhöhen. Die begleitenden Sounds lassen sich auf Wunsch natürlich auch abschalten.

Toll ist, dass sich die Benachrichtigungen der Apple Watch wie auf dem iPhone individuell verwalten lassen und Apple eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet, um sie zu konfigurieren. Träger können sie zum Beispiel auch anders einstellen als auf dem Mobiltelefon.

Siri am Handgelenk

Auf der Apple Watch ist der Sprachassistent Siri, den iPhone-Besitzer auf ihrem Smartphone womöglich nur selten verwenden, deutlich nützlicher. Wie Google Now auf einer Smartwatch mit Android Wear bietet Siri die Möglichkeit, die Uhr per Sprache zu steuern, und sich die Swipes durch die Menüs zu sparen. Per Sprachbefehl lassen sich beispielsweise Apps öffnen, Nachrichten versenden, Wegbeschreibungen abrufen oder verschiedene Informationen wie die Kerntemperatur der Erde herausfinden, um eine Debatte mit dem sechsjährigen Sohn während der Autofahrt zu beenden. Nutzer können Siri durch Drücken und Halten der Krone oder durch Heben des Handgelenks samt dem anschließenden Kommando „Hey, Siri“ aktivieren. Die Spracherkennung selbst hat ausgezeichnet funktioniert, die Verarbeitung der Sprache ging überraschend schnell und Siri hat sich insgesamt praktischer erweisen als erwartet.

Siri hatten wir in den ersten Tagen gar nicht genutzt, dann erst gemerkt wie nützlich der Sprachassistent ist. Genau wie auf dem iPhone kann man damit auch Informationen wie Startzeiten von Kinofilmen oder Sportevents samt Grafiken und Tabellen auf den Schirm holen.

Kommunikation: Sprechen, Schreiben & Emojis

Die Apple Watch bietet verschiedene Möglichkeiten zur Kommunikation. Ein Fingertipp auf den Button direkt unter der Krone öffnet eine Ansicht mit favorisierten Kontakten, die kreisförmig angeordnet sind. Nach der Auswahl eines Kontaktes über das Scrollrad der Krone können Anwender Anrufe über den Lautsprecher oder ein Bluetooth-Headset tätigen, Textnachrichten schreiben oder eine Vielzahl digitaler Touch-Grüße schicken, falls die andere Person ebenfalls eine Apple Watch besitzt.

Dank des Digital-Touch-Features können Apple-Watch-Träger den Empfänger beispielsweise den eigenen Herzschlag fühlen lassen, in dem sie mit zwei Fingern auf das Display tippen. Dieser kann den Puls dann mittels des haptischen Feedbacks der Uhr nachempfinden. Durch einen einfachen Fingertipp lässt sich ein Kontakt auch einfach nur anstupsen. Zudem kann man mit dem Finger auf dem Bildschirm Zeichnungen wie eine Skizze eines Triceratops anfertigen und anschließend verschicken. Die Digital-Touch-Funktion könnte beispielsweise für frisch verliebte Paare eine niedliche Spielerei sein, die sich beide gerne Apple-Produkte kaufen.

Die Anruffunktionen der Apple Watch sind im Grunde sehr ähnlich zu denen der Samsung-Gear-Uhren. Auch die Apple-Smartwatch verbindet sich per Remote-Verbindung mit dem Mobiltelefon. Das Mikrofon der Uhr ist ausgezeichnet. Im Test gab es keine Verständigungsprobleme und die Gesprächspartner haben nicht einmal beim Halten der Apple Watch auf Brusthöhe gemerkt, dass man nicht vom iPhone aus anruft. Um sein Gegenüber gut zu verstehen, musste man die Uhr dann allerdings wieder auf Höhe des Gesichtes halten. Die Lautstärke des integrierten Lautsprechers ist nicht allzu hoch und er klingt auch ein wenig blechern. Alternativ kann für Anrufe aber auch ein Bluetooth-Headset verwendet werden. Seltsamerweise kann man die Apple Watch aber nicht als Fernbedienung zum Tätigen von Anrufen verwenden, wenn das iPhone mit kabelgebundenen Kopfhörern verbunden ist.

Das Versenden von Nachrichten klappt wie bei Android Wear durch das Diktieren von Text. Alternativ lassen sich wie auf iPhones mit iOS 8 aufgenommene Sprachnachrichten verschicken. Beide erwiesen sich als nützlich. Die Audio-Mitteilungen schaffen Abhilfe, falls die Spracherkennung Wörter nicht erkennt. Eine On-Screen-Tastatur wie sie beispielsweise Samsung bei der Gear S integriert hat, gibt es bei der Apple Watch nicht. Apple liefert nur vorgefertigte Antworten zum Auswählen.

Auch Emojis gibt es auf der Apple Watch. Apples Sortiment reicht von niedlich bis seltsam. Zur Auswahl stehen auch einige animierte Smileys, die Anwender zum Teil anpassen können. So lässt sich bei einem Smiley beispielsweise die Länge der Zunge oder die Bewegung der Hand festlegen. Flugzeuge, Haustiere und andere ausgefallenere Emojis gibt es bei der Apple Watch jedoch noch nicht.

Apps

Die Vielfalt an Apps, die für das Apple iPhone und iPad zur Auswahl stehen, sollte man auf der Apple Watch nicht erwarten. Viele der aktuell kompatiblen Anwendungen wirken zudem bestenfalls wie abgespeckte Lite-Versionen der Vollversionen. Für eine Smartwatch ist das Angebot an Apps allerdings schon sehr vielversprechend.

Die Anwendungen für die Apple Watch machen aber aktuell eher noch den Eindruck von Apps aus den ersten Tagen des iPhones. Die meisten konzentrieren sich auf die Grundfunktionen und bieten einfache Menüs und gewöhnliche Oberflächen. Apple geht davon aus, dass Apps nicht länger als 5 bis 10 Sekunden am Stück genutzt werden. Das zeigt sich auch bei der Gestaltung vieler Anwendungen. Von rund 33 begutachteten Apps, haben Twitter, Evernote sowie die Anwendungen der New York Times, CNN und Tripadvisor den besten Eindruck gemacht. Aber keine der Anwendungen fühlt sich so elegant wie unter iOS an.

Alle Drittanbieter-Apps für die Apple-Smartwatch funktionieren derzeit ähnlich wie auch viele Apps unter Android Wear. Mit der Hauptanwendung wird ein Companion auf der Uhr installiert. Folglich lassen sich diese Anwendungen auch nur nutzen, wenn die Smartwatch mit dem iPhone verbunden ist. Die Apps neigen dazu, langsam zu laden und scheinen Daten auf die Uhr zu streamen. Apple plant allerdings auch die Integration nativer Drittanbieter-Apps, die dann auch offline funktionieren. Das Feature ist aktuell aber noch nicht verfügbar und es gibt auch noch keinen Zeitplan, wann es ergänzt werden soll. Vermutlich erst bei der Apple Watch 2, die auch ohne iPhone arbeiten soll.

Die von Apple entwickelten Apps sind deutlich reibungsloser integriert. Die Kartenanwendung Maps zum Navigieren funktioniert in Verbindung mit dem iPhone, das per Bluetooth mit dem Audiosystem des Autos verbunden ist, beispielsweise gut. Beim Fahren zeigt die Apple Watch per haptischem Feedback und einem Ping-Sound an, ob man rechts oder links abbiegen muss. Mit einem kurzen Blick auf das Display lässt sich neben der nächsten Weganweisung auch die Entfernung zum Ziel ablesen. Beim Laufen hat das GPS die Position allerdings nicht immer richtig erfasst.

Überzeugen konnten auch Apples Fitness-Anwendungen, die schön gestaltete Stoppuhr oder Passbook, durch das die QR-Codes schnell griffbereit und dank automatisch erhöhter Displayhelligkeit auch gut lesbar waren. Die App Uber ist beispielsweise eine der anspruchsvolleren Anwendungen. Sie zeigt die verfügbaren Autos auf einer Karte an und bestellt sie per Tastendruck. Die App auf dem iPhone liefert allerdings eine bessere Übersicht über die anderen Autos in der Umgebung und die geschätzten Fahrtzeiten.

Die Apple-Watch-App auf dem iPhone

Wir hatten bereits Gelegenheit, dutzende Smartwatches zu tragen und zu testen und so ist eine Apple Watch am Handgelenk keine wirklich große Sensation mehr. Einzigartig sind allerdings das Pairing und der Setup-Prozess. Die Uhr wird dazu mit der Kamera im Handy anvisiert. Das Pairing erfolgt dann automatisch über die Apple Watch App, die bereits in iOS 8.2 auf dem iPhone integriert ist.

Von diesem Zeitpunkt an beginnt die Uhr das iPhone zu durchsuchen, Einstellungen, Kontakte und alle Apple-Watch-tauglichen Apps zu übernehmen und im Stil von Googles Android-Wear-Apps zu installieren. Der Prozess dauert mit einem iPhone 6 Plus rund 15 Minuten. Allerdings sind auf dem Testgerät auch sehr viele Apps installiert. Die Apple-Watch-App auf dem iPhone bietet sehr viele Einstellmöglichkeiten für Benachrichtigungen, individuelle Parameter, Layout, Sound, Haptik, Apple Pay, Gesundheit, Datenschutz et cetera. Man hat geradezu den Eindruck ein weiteres iPhone einzurichten. Es ist nichts woran man verzweifeln müsste, aber für einen Neueinsteiger eine doch schon ganz schön verwirrende Angelegenheit. So gibt es beispielsweise die Option „Prominent“, mit der sich das haptische Feedback von Benachrichtigungen verstärken lässt. Ob man darauf selbst gekommen wäre, ist zum Beispiel fraglich.

Fitness

Die Apple Watch ist keine Fitness-Wunderwaffe und bietet nichts, was in der übrigen Welt der Wearables noch nicht bereits erfunden ist. Sie kommt auch nicht mit irgendwelchen neuen Sensoren, die die Karten neu mischen. Aber bei Apples integrierten Fitness-Apps „Activity“ und „Workout“ handelt es sich um die derzeit weit und breit besten Fitness-Apps auf einer echten Smartwatch, die keine speziell ausgewiesene Fitness-Uhr ist. Die ausgeklügelte Methode mit drei farbigen Ringen trackt die täglichen Aktivitäten. Gleichzeitig werden die verbrannten Kalorien sowie aktive und passive Bewegungen registriert und gespeichert. So zeigt der Ring „Bewegen“, wie viele Kalorien durch aktive Bewegung verbrannt wurden, der Ring „Trainieren“ die Minuten, in denen man sich flotter bewegt hat, und der Ring „Stehen“ signalisiert, wie oft man eine Pause vom Sitzen gemacht hat und aufgestanden ist. Das ganze läuft über Motivation ähnlich wie beim Nike FuelBand, Jawbone Up, Fitbit und anderen. Das Dreifach-Belohnungsprinzip ist intelligent aber auch recht simpel. Ziel des Ganzen ist es, jeden Tag jeden Ring zu schließen.

Am schwierigsten ist es, in der Praxis das Ziel des grünen Rings zu erreichen. Man muss dafür wirklich zügig gehen. Für viele dürfte das bedeuten, dass sie schneller gehen müssen als gewohnt. In das aktive Konto fließen aber auch Bewegungen wie Radfahren und Treppensteigen mit ein.

Eine eigene Aktivitäts-App auf dem iPhone zeigt die täglichen Fortschritte, Charts und vieles mehr an. Auf der Uhr selbst wird nur der tägliche Status im Ring- und Stunden-Chart-Format angeführt. Wird ein Ziel erreicht, gibt es natürlich auch Lob. Aber anders als bei Nike, Fitbit und einigen anderen Anbietern fallen hier Leistungsabzeichen oder Medaillen, die man sich verdienen kann, unspektakulärer aus. Zudem gibt es bei Apples eigener Anwendung keine Social-Network-Einbindung, womit der Träger der Apple Watch seine Leistungen nicht nativ mit anderen teilen und vergleichen können.

Auf der Rückseite der Uhr ist ein spezieller Sensor für die Herzfrequenz-Messung integriert. Dieser sieht ähnlich aus wie bei anderen Fitness-Bändern oder Uhren, ist aber deutlich größer. Am Gehäuseboden schützt eine Keramikschicht mit Saphirlinsen den Sensor, der LEDs mit Infrarotlicht und sichtbarem Licht und Fotodioden verwendet, um die Herzfrequenz beim Training und für den Puls-Check zu messen. Der Sensor misst die Herzfrequenz alle 10 Minuten und ansonsten natürlich während aktiver Bewegung bei Verwendung der Workout-App. Er misst den Puls aber nicht durchgängig 24 Stunden am Tag wie das Microsoft Band, das Basis Peak und das Fitbit Charge HR. Im Test schwankten die Werte verglichen mit dem Fitbit Charge HR allerdings sehr stark und es kam zu erheblichen Abweichungen. Verlässlichere Werte liefert hier im Vergleich der Brustgurt. Wir bleiben an diesem Thema in jedem Fall dran.

Die Apple Watch greift für die Kalorienberechnung in der Workout-App auf die Daten der Herzfrequenz-Messung zurück. Man muss nur die Aktivität auswählen, dann das Ziel angeben (Entfernung, Kalorienzahl und Zeit) und „Start“ drücken. Die Uhr nutzt nicht nur den eigenen Beschleunigungssensor, sondern auch WLAN und GPS des Smartphones, um die Entfernung und Geschwindigkeit von Workouts zu messen. Der Beschleunigungssensor registriert Bewegungen aller Art. Wir fanden die Schrittzahl übrigens im Test etwas großzügiger bemessen als beim Fitbit Charge HR, allerdings spielt die Zählung der Schritte bei der Apple Watch nicht so eine große Rolle wie die Kalorienverbrennung.

Die Daten – einschließlich der der Pulsmessungen – fließen alle in Apples Health-App ein. Inzwischen gibt es bereits zahlreiche Drittanbieter-Apps für die Apple Watch, darunter auch Fitness-Apps wie Six Pack, Lifesum, Strava, Nike+ und Runkeeper. Das Angebot dürfte erfahrungsgemäß schnell wachsen und Apple könnte so zum Top-Produkt im Fitness-Markt avancieren.

Um in den Genuss des GPS-Trackings zu kommen, muss das Smartphone zwangsläufig in der Nähe sein. Das könnte für ernsthafte Läufer, die sich alternativ auch Uhren und Bänder mit integriertem GPS kaufen könnten, ein echtes K.O.-Kriterium sein. Beeinflussen könnte die Kaufentscheidung auch die Musikwiedergabe.

Die Rückkehr des iPod: Musik-Wiedergabe

Wie Smartwatches mit Android Wear oder auch Samsung-Gear-Uhren ist auch die Apple Watch in der Lage Musik zu speichern – und das in Form von Playlists bis zu einer Kapazität von 2 GByte. Das erinnert irgendwie an einen iPod.

Die Uhr fungiert einerseits als Fernbedienung für die auf dem iPhone gespeicherte Musik, andererseits lassen sich Playlists über die Apple-Watch-App auch einfach auf die Uhr ziehen. iTunes oder ein Mac sind dafür nicht nötig. Als Quelle ist bis dato aber nur iTunes erlaubt und nicht etwa Drittanbieter-Apps wie Spotify.

Wer die Musik mit Kopfhörern genießen will, muss zu Bluetooth-Kopfhörern greifen und sie entsprechend mit der Apple Watch koppeln. Der Grund: Es gibt keinen Kopfhöreranschluss. Das gleiche gilt für Bluetooth-Lautsprecher. Man kann auch auf AirPlay zurückgreifen.

Im Test kam es zu gelegentlichen Aussetzern, die zu Unterbrechungen führten. Wenn die Wiedergabe aber funktioniert, ist die Qualität gut. Auch wenn Aussetzer bei Bluetooth-Kopfhörern und -Lautsprechern durchaus vorkommen, so schien es im Test gerade in den ersten Tagen doch vergleichsweise häufig zu geschehen. Zum Vergleich wurden mehrere Kopfhörer zur Wiedergabe einer synchronisierten Playlist durchgecheckt. Während der Synchronisation ist es erforderlich, dass die Uhr am Ladekabel angeschlossen ist.

Apple Pay

Mit der Apple Watch kann auch via Apple Pay bezahlt werden, allerdings funktioniert es auf der Uhr etwas anders als mit dem iPhone und in Deutschland bisher noch gar nicht. Wann Apple den Dienst hierzulande startet, das bleibt abzuwarten. Scott Stein hat Apple Pay aber natürlich schon ausprobiert. Ist die Kreditkarte hinzugefügt, öffnet sich mit einem Doppelklick auf den seitlichen Button das virtuelle Pendant. Apple Pay funktioniert, wenn sich die Uhr am Handgelenk befindet, selbst wenn das iPhone nicht in der Nähe ist. Es ist witzig damit zu bezahlen, aber es ist schwer abzuschätzen, wie oft man tatsächlich nur mit Uhr ohne Smartphone unterwegs sein wird. Außerdem wird Apple Pay, obwohl es weit mehr Akzeptanzstellen dafür gibt als für Samsung Pay, insgesamt gesehen anfangs noch nicht an so vielen Stellen akzeptiert, um als wirklich gängiges Zahlungsmittel durchzugehen. Aber es ist zweifelsohne leicht zu handhaben und alleine schon die Möglichkeit, beispielsweise auch Hoteltüren einfach per NFC (Near Field Communication) bequem vom Handgelenk aus zu öffnen, hat reichlich Potential für die Zukunft.

Komplikationen unterschiedlichster Art

Wie man sehen kann, stecken in der Uhr schon reichlich Features. Aber macht die Nutzung der Apple Watch auch stets Spaß? Meistens ja, aber trotz der insgesamt überschaubaren Funktionen, verliert man ab und zu schnell den Überblick. Die Uhr bietet so viele Möglichkeiten zum Interagieren wie Wischen, Berühren, festes Drücken des Displays, des Knopfes sowie Drücken oder Drehen der digitalen Krone, sodass man sich anfangs häufig fragt: Wie war das nochmal? Und nicht zu Vergessen Siri. Sprechen, streichen, drehen oder klicken und wo war das App-Menü? Man verliert schnell die Orientierung. Es braucht in jedem Fall einiges an Routine, um auf kürzestem Weg dort zu landen, wo man eigentlich hin wollte.

Im Test gingen ein paar Mal Benachrichtigungen verloren, bis sich herausstellte, dass die Uhr keine Meldungen anzeigt, solange das Display des iPhone eingeschaltet ist. Zuvor versuchten wir die Uhr vom iPhone zu entkoppelt, was letztlich aber einem Neustart gleichkam und alles wieder Anfang setze.

Insgesamt ist der Funktionsumfang der Uhr so groß und es gibt so viele Ebenen, dass sich die Frage aufdrängt, ob das Ganze nicht etwas zu überfüllt oder sogar unübersichtlich geworden ist. Auch wenn Apple der Meinung ist, das eine Interaktion nur 5 bis 10 Sekunden dauert, haben wir uns im Test dabei ertappt, dass wir oft schon länger gebraucht haben, um eine App überhaupt nur zu finden und zu öffnen. Sich durch die verschachtelten Menüs zu hangeln, gestaltet sich nicht immer einfach und auch Einstellungen vorzunehmen ist zum Teil kompliziert.

„Komplikationen“ gibt es auch bei den Zifferblättern. Mit den die sogenannten „Complications“ – ein Begriff aus der der alten Uhrenindustrie – sind hier allerdings Zusatzfunktionen gemeint. Früher steigerten sie den Wert älterer mechanischer Uhren. Bei der Apple Watch können zum Beispiel Kalender, Mondphase et cetera als Mehrwert noch direkt ins Zifferblatt eingebunden werden.

Akkulaufzeit

Eine der größten Fragen, die sich Käufer der Apple Watch stellen, ist wohl: Wie gut oder schlecht ist die Akkulaufzeit? Laut Apple hält das 38-Millimeter-Modell der Smartwatch bei durchschnittlicher Nutzung gut 18 Stunden mit einer Ladung durch. Die getestete größere Version der Apple Watch sollte ein bisschen länger mit einer Akkuladung auskommen als das kleinere Modell. Im Test hat die Uhr nie länger als einen Tag durchgehalten und musste stets über Nacht aufgeladen werden. Einige Anwender wird dies wohl überhaupt nicht stören, da ja auch das Smartphone regelmäßig am Abend mit Strom betankt werden muss. Andere werden es aber wie auch wir schnell als nervig empfinden, stets noch ein zweites Gerät anzustecken – vor allem diejenigen, die bereits an Smartwatches mit einer Laufzeit von zwei oder gar mehreren Tagen gewöhnt sind.

In der Regel hielt die Apple Watch nicht länger als 16 Stunden durch. Nach dem Abstöpseln gegen 7 Uhr morgens war der Akku spätestens bis 23 Uhr leergesaugt. Im Laufe des Tages wurden mit der Uhr gelegentlich Musik gehört oder manchmal auch einfach nur Benachrichtigungen empfangen. Zu den täglichen Aktivitäten zählten auch das regelmäßige Aufrufen von Apps und Durchstöbern ihrer Features. Ab und zu wurde die Uhr aber auch gar nicht genutzt. Die Helligkeit des Bildschirms war entweder auf die niedrigste oder die mittlere von den insgesamt drei Stufen eingestellt. Zudem war die Herzfrequenzmessung stets aktiv.

Scott Stein ist beispielsweise täglich von New Jersey nach Long Island gefahren und hat die Apple Watch für Weganweisungen verwendet. Bei der Navigation ist die Kapazität von gut 80 auf 45 Prozent gesunken. In den 3 Stunden Fahrt hat sie demnach rund 35 Prozent verbraucht. Gegen 14 bis 15 Uhr zeigte der Akkustand dadurch schon in der Regel 50 Prozent oder weniger an.

Laut Apple verkürzt sich die Akkulaufzeit natürlich je nach der Intensität der Nutzung, die meist in den ersten Tagen oder Wochen nach dem Kauf auch am höchsten ist. Im Verlauf der Zeit nutzt man die Uhr dann möglicherweise seltener und kommt etwas längere Zeit über die Runden, dennoch hat die Apple Watch die kürzeste Akkulaufzeit von allen aktuellen Smartwatches. Sie ist noch kürzer als bei den Android-Wear-Uhren oder den Gear-Modellen, die schon eher an die 2 Tage herankommen.

Wir werden die Akkulaufzeit über die nächsten Wochen weiter beobachten und unsere Eindrücke schildern. Die aktuell gemessene Laufzeit bleibt aber bis dahin der größte Kritikpunkt an der Uhr. Käufer müssen sich darauf einstellen, sie jede Nacht zu laden. Die Apple Watch hat dadurch auch keine gute Figur als Nachtuhr gemacht, da man stets auf das Display tippen musste, um die Zeit abzurufen. Sie ließ sich damit auch nicht während der Nacht am Handgelenk tragen, um beispielsweise den Schlaf zu überwachen. Man kam sich vor, als müsste man sich zwischen der Nutzung am Tag oder in der Nacht entscheiden.

Beim Anhören von Musik soll die Smartwach laut Apple rund 6,5 Stunden durchhalten. Das Erfassen von Fitness-Daten soll ebenfalls für 6,5 Stunden am Stück möglich sein. Das werden wir noch in den nächsten Tagen überprüfen. Eines ist allerdings schon klar: Auch hier wird die Apple Watch keinen ganzen Tag durchhalten. Für eine Session reicht der Akku womöglich aus, aber vermutlich nicht für eine ganztägige Wanderung, auf der man seine Lieblingssongs anhören will.

Damit man zumindest noch die Zeit ablesen kann, wenn der Akku knapp wird, hat Apple einen Energiesparmodus integriert, der alle Funktionen mit Ausnahme von Uhrzeit und Datum abschaltet. Nach dem Deaktivieren startet die Uhr komplett neu. Wünschenswert wären hier verschiedene Modi, um beispielsweise die Interaktionen auf ein Minimum reduzieren zu können, um zumindest annähernd an eine Laufzeit von zwei Tage trotz des Abrufs von Informationen heranzukommen.

Geladen wird die Apple Watch mit einem proprietären Kabel, das im Lieferumfang enthalten und erfreulicherweise sehr lang ist. Der Anschluss ist magnetisch und wird einfach unten an das Gehäuse der Uhr geheftet. Das Laden klappt dann per Induktion, ähnlich wie bei der Motorola Moto 360 und vielen Smartphones. Apples Ladetechnik ist aber nicht zu anderen Technologien kompatibel. Das Aufladen mit der Docking-Station der Moto 360 oder einigen getesteten QI-Ladegeräten hat nicht funktioniert.

Im Vergleich zum Aufladen eines iPhones mit Lightning-Anschluss dauert es bei der Apple Watch auch länger. In einer Stunde war die Smartwatch nur zu einem Drittel aufgeladen. Für eine volle Ladung muss man also mehrere Stunden einplanen.

Welches Modell sollte man sich kaufen?

Wie bereits erwähnt, gibt es die Apple Watch in drei Kollektionen. Die Preise beginnen bei 399 Euro für die Sport-Edition und 649 Euro für die Edelstahl-Watch. Die Watch Edition ist ab 11.000 Euro zu haben. Die Watch Sport zeichnet sich durch ein eloxiertes Aluminiumgehäuse in Silber oder Grau sowie ein Display aus gehärtetem Ion-X-Glas aus. Der Gehäuseboden ist aus einem Kompositmaterial. Die Apple Watch ist mit einem schwarzen oder silbernen Gehäuse aus Edelstahl und einem Saphirglas-Display ausgestattet. Der Gehäuseboden ist hier aus Keramik. Das edelste Modell – die Watch Edition – verfügt über ein Gehäuse mit 18 Karat Gelbgold oder Roségold. Das Display ist wie bei der Watch von Saphirglas geschützt. Alle Materialien sind laut Apple besonders widerstandsfähig. Der Gehäuseboden ist auch aus Keramik.

Außerdem gibt es zwei verschiedene Größen und viele unterschiedliche Armbänder. Apple verkauft insgesamt 38 Modelle. Die Armbänder lassen sich wechseln und können den Preis je nach Wahl deutlich in die Höhe treiben. Die Sportarmbänder kosten jeweils 59 Euro, für Leder oder Metall zahlt man mindesten 169 Euro. Die teuersten Armbänder kosten dann schon 269 bis maximal 499 Euro. Die Apple Watch mit dem teuersten Gliederarmband aus Metall kostet mindestens 1099 Euro. Damit ist sie wahrscheinlich mehr als zweimal so teuer wie die teuerste Android-Wear-Smartwatch, die Huawei Watch. Auch mit dem günstigsten Armband ist die Apple Watch mit Edelstahlgehäuse teurer als alle Android-Uhren am Markt.

Das Gewicht der Apple Watch unterscheidet sich je nach Edition. Die Sport ist die leichteste. Die 42- und 38-Millimeter-Versionen unterscheiden sich zudem in ihrer Größe. Das 38-Millimeter-Modell ist 33,3 Millimeter, die 42er-Version 35,9 Millimeter breit. Die Bauhöhe ist identisch.

Die teureren Gold- und Edelstahl-Modelle sind möglicherweise resistenter gegen Schäden, da sie eine Displayabdeckung aus Saphirglas besitzen. Ob das gehärtete Ion-X-Glas des Sport-Variante weniger aushält, lässt sich aber aktuell nur schwer beurteilen.

Welche Uhr nun die richtige Wahl ist, hängt natürlich vornehmlich von dem Geld ab, das man ausgeben will. Die goldene Version steht wohl nur für die wenigsten wirklich zur Diskussion. Das beste Preis-/Leistungsverhältnis bietet vermutlich die Einsteigerversion mit Aluminiumgehäuse und dem günstigsten Armband. Wer etwas mehr Geld ausgeben kann und will, der kann natürlich auch zur Edelstahl-Version oder einem teureren Armband greifen. Aber auch die günstigeren sind gut verarbeitet. Am besten wartet man aber noch auf potentiell günstigere Armbänder von Drittanbietern, da die von Apple doch insgesamt recht teuer sind. Mit einem schicken Armband sieht die Watch Sport auch gleich viel edler aus.

Fazit

Braucht man nun unbedingt eine Apple Watch? Im Grunde nicht. Sie ist in vielerlei Hinsicht eine Spielerei wie auch Smartwatches anderer Hersteller, auch wenn sie eine tolle Erfindung und ein digitaler Assistent für das Handgelenk ist, der dem Nutzer eventuell etwas Zeit sparen kann. Aktuell sind Smartwatches aber noch mehr ein Zubehör für das Smartphone – und im Fall der Apple Watch ein ziemliches teures.

In der nächsten Zeit könnte sich dies aber womöglich ändern. Mit Apples stetig wachsendem Sortiment an Geräten wie dem iPad, Macs, Apple TV und was noch in Zukunft alles herauskommt, könnte die Apple Watch künftig als Fernbedienung für alle möglichen Geräte dienen. Vielleicht wird sie in Zukunft sogar der Schlüssel zu einer ganzen Welt an smarten Geräten, dem Auto, dem zu Hause & Co. sein. Aber erst dann dürfte man eine Smartwatch als wirklich essentiell ansehen – und dieser Tag ist bislang noch nicht gekommen. Mit Apples schnell wachsender Anzahl an Apps und Features könnte dieser Tag aber schneller kommen, als man denkt.

Der Apple Watch fehlen aber nicht nur grundlegend noch mehr Funktionen, sondern auch eine bessere Akkulaufzeit. Einen Tag durchzuhalten ist zu wenig. Sie muss auch noch in der Nacht und an den nächsten Tagen mit einer Akkuladung auskommen. Die Smartwatch von Pebble schafft es mehrere Tage ohne Stromzufuhr und fühlt sich daher mehr wie eine herkömmliche Uhr an. Bei der Apple Watch ist eine längere Akkulaufzeit einer überlegenen Software sowie den Features und Funktionen zum Opfer gefallen.

Dennoch hat die Apple Watch auch jetzt schon viel Potential und bietet für den Start eine gute Auswahl an Anwendungen sowie ein tolles Design. Wer Interesse an Apples neuen Wegen und gerade 399 Euro übrig hat, der könnte mit der Einsteigervariante auch jetzt schon viel Spaß haben. Allen anderen ist es anzuraten, erst einmal abzuwarten, wie die Entwicklung der Apps für die Uhr tatsächlich vorangeht, ob sich die Akkulaufzeit womöglich durch Software-Updates noch verlängern lässt und bis Apple die Kinderkrankheiten der ersten Generation behoben hat.

Der Test wird im Laufe der Zeit mit weiteren Eindrücken zur Akkulaufzeit aktualisiert. Sollte sich etwas an dem bisherigen Urteil ändern, wird der Artikel entsprechend ergänzt.

[Mit Material von Scott Stein,

Smartwatches: Die Gefahr am Handgelenk

Sie erinnern regelmässig daran, sich mehr zu bewegen: Digitale Sportarmbänder - sogenannte Fitnesstracker - werden immer beliebter. Auch die neue Smartwatch von Apple und andere Hightech-Uhren bieten eine solche Funktion an, um Sportmuffel vom Sofa zu holen. Doch Experten schlagen Alarm: Die von den Mini-Computern erfassten Daten könnten in falsche Hände geraten. Das möglicherweise gesündere Leben kann so am Ende teuer erkauft sein. Die Unternehmen weisen Sicherheitsbedenken jedoch zurück.

Die teils stylischen Armbänder gibt es in verschiedensten Ausführungen und kosten bis zu 150 Euro. Bekannte Anbieter sind Jawbone, Fitbit, Garmin, Sony und Nike. Über Bluetooth können die Geräte meist kabellos mit dem Smartphone verbunden werden. Verschiedene Apps bereiten die Daten auf und stellen die eigenen Erfolge in Grafiken dar. Bei einigen wird auch die Pulsfrequenz erfasst. Mit Signaltönen und Warnsignalen werden die Nutzer darauf aufmerksam gemacht, dass ein Tagesziel noch nicht erreicht ist oder sie zu lange inaktiv waren.

«Die Armbänder sind zum Beispiel gut dazu geeignet, den Benutzern einen Anreiz für mehr Bewegung zu geben und nicht auf dem Sofa sitzen zu bleiben», sagt Informatikprofessorin Anja Feldmann von der Technischen Universität Berlin. Dies könne etwa Menschen mit chronischen Erkrankungen helfen. Allerdings seien die von Fitnesstrackern und Smartwatches ausgehenden Gefahren nicht zu unterschätzen. So könnten die aufbereiteten Daten vom Anbieter etwa zu Marketingzwecken weiterverarbeitet werden. «Grosses Interesse an den Daten haben vermutlich auch Versicherungen», warnt Feldmann.

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February 14,2023

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